Mit 5 % wurde die Nichtwirksamkeit des Impfstoffes Comirnaty von Biontech-Pfizer in der Zulassungsstudie bei der Europäischen Arzneimittelbehörde angegeben. Also – stimmt nicht ganz, angegeben wurde eine Wirksamkeit von 95 %.
Warum sind mir aber diese 5 % so wichtig? Sie sagen einfach etwas darüber aus, was nicht erreicht wird und werden kann. Nämlich eine 100%ige Immunität der Bevölkerung. Mittlerweile wissen wir außerdem, dass selbst nach einer zweimaligen Impfung die Wirksamkeit vielleicht bei nur 80 oder 85 % liegt – maximal und nur zu Beginn.
Wieder ausgehend von der Zulassungsstudie bedeutet das aber dann, dass 5 von 100 geimpften Menschen keinen wirksamen Effekt haben.
Auf der anderen Seite zählen wir – und das ist aktuell die politische Begründung für eine geplante Impfung der gesamten Bevölkerung – Stand 07.12.2021 etwa 5,2 Millionen Menschen mit einem positiven PCR-Test.
Wer zählt wie und was?
Das sind etwa 6,2 % der deutschen Einwohner. Innerhalb von 20 Monaten hatten also etwa 6 von 100 Einwohnern einen positiven PCR-Test (Quelle: Dashboard RKI).
Sind diese Menschen wenigstens alle erkrankt? Nein, natürlich nicht. Gezählt wurden hier alle Menschen, die einen positiven PCR-Test bescheinigt bekamen, unabhängig davon, ob sie überhaupt Symptome oder eben eine erkennbare Erkrankung aufwiesen. Im RKI-Dashboard ist nachzulesen:
Es bleibt völlig unklar, wie viele der etwa 5,2 Millionen Menschen mit positiven Testergebnissen überhaupt erkrankten. Das wird leider nicht erfasst. Interessant ist hier außerdem, dass sich diese Zählweise an „internationalen Standards der WHO“ orientiert. Das bedeutet also, die Weltgesundheitsorganisation legt fest, wie die „Fälle“ zu erfassen sind und zählt einfach alle – egal, ob erkrankt oder nicht. Das ist übrigens die gleiche Organisation, die festlegt, was als „Pandemie“ gilt und wann diese auszurufen ist. Und hat genau das im Frühjahr 2020 getan.
Der politische (Un)Sinn
Zurück zu unseren 5 %: Wenn bei der Zulassung eines Impfstoffes akzeptiert wird, dass die Rate der Nichtwirksamkeit bei 5 % liegt – was zunächst völlig akzeptabel erscheint – und andererseits aber medial und politisch mit freundlicher Unterstützung der Medizin ein Weltuntergangs-Drama herbeigerufen wird, in dessen Verlauf innerhalb von 20 (!) Monaten nicht mehr als 6 % überhaupt positiv getestet wurden, dann wird hier mit gewaltig unterschiedlichem Maß gemessen.
Um es noch einmal deutlich zu sagen: Es wird politisch und medizinisch akzeptiert, dass sich mindestens 5% der Menschen, die geimpft werden, trotzdem infizieren können („denen können wir mit der Impfung leider nicht helfen“). Aber es wird nicht akzeptiert, dass sich in diesem langen Zeitraum sowieso nur etwas mehr als 5 % – vielleicht – infiziert haben, mit oder ohne Erkrankung („das wollen wir aber mit der Impfung um jeden Preis verhindern“). Wo ist da ein Sinn erkennbar?
Wenn nun noch die ständig neu auftauchenden Virusvarianten hinzugerechnet werden, die die Impfwirksamkeit weiter einschränken oder neue Impfstoffe erfordern – was soll dann eigentlich das Ziel einer bevölkerungsweiten Impfpflicht sein? Egal, wie dieses Ziel jetzt politisch formuliert wird, es wird nicht zu erreichen sein. Eine flächendeckende Impfung aller Menschen in Deutschland ist daher nicht nur medizinisch sinnlos, sondern auch politisch ohne Sinn und Verstand.
Bei Einführung des Impfstoffes zum Ende Dezember des Jahres 2020 lag die Zahl der positiv getesteten Bürger bei etwa 1,65 Millionen (Quelle: Robert-Koch-Institut). Der Zeitraum von März 2020 bis Dezember umfasste etwa die Hälfte der heutigen 20 Monate. Damals waren aber gerade einmal 2 % der Bevölkerung positiv getestet. Das beschreibt den Zustand vor Beginn der Impf-Kampagne. Offenbar wurde der größere Teil positiver Testergebnisse (nämlich rund 3,5 Millionen) aber erst nach Beginn der Impfungen registriert.
Übrigens – wie jetzt bekannt wurde, haben die Landesgesundheitsämter von Bayern und Hamburg einen tollen Trick angewendet, um die hohe Inzidenz durch nicht geimpfte Bürger nachzuweisen: Im Bayern etwa wurden 81.782 „Corona-Fälle“ gemeldet; 9.641 waren geimpft, 14.652 waren es nicht. Bei 57.489 Meldungen war der Impfstatus unbekannt – diese wurden dann einfach den nicht Geimpften zugerechnet. In der Folge lag die Inzidenz für die nicht Geimpften bei 1.469; für die Geimpften gerade mal bei 110. Der Bayerische Ministerpräsident jubilierte schon lauthals ob der erkennbar zwingenden Impfnotwendigkeit. Leider holte ihn dann zum Glück etwas ein, was heute einen schweren Stand hat: die Wirklichkeit.
Hallo Ralf,
wie gut, dass die Mathematik eindeutige Ergebnisse hervorbringt. Nur Schade, dass es Menschen gibt, die diese nicht verstehen. Dabei hätte Herr Spahn doch als gelernter Bankkaufmann das selber ausrechnen können. Oder hat er 2018 sich von seiner Arbeit im Bundesfinanzministerium verabschieden müssen, weil er auch dort die richtigen Zahlen nicht erkennen wollte?
Auf jeden Fall vielen lieben Dank für deine hervorragende Arbeit. Es hilft mir sehr, in meiner Haltung gegen das bevölkerungsweite Impfen, standhaft zu bleiben.
Viele Grüße
Henning
Ich lese gerne ihre Beiträge zu diesem Thema. Die sind auf den Punkt gebracht. Ich bin froh, dass es auch Mediziner gibt, die sich kritisch mit diesem Thema auseinandersetzen und die Fakten auf den Tisch legen.
Danke für ihre Mühe