Der klassische Weg


Sie möchten wissen, mit wem Sie es hier zu tun haben? Nun, ich habe den klassischen Weg einer medizinischen Karriere hinter mir. Medizinstudium, Ausbildung zum Facharzt für Herzchirurgie und 30 Jahre Tätigkeit als Herzchirurg, die mich bis in eine leitende Position geführt hat.

Das Studium der Medizin war faszinierend. Zu lernen, wie ein menschlicher Organismus aufgebaut ist und wie er funktioniert, hat mich zutiefst geprägt. Und als dazu noch das Wissen kam, welche Krankheiten es gibt und wie sie behandelt werden können, war der medizinische Himmel erreicht. 

Das Erwachen


Moment – behandelt werden können? Was meint das – so im Sinne von heilen, beseitigen? Oder doch nur symptomatische Therapie im Sinne von wenn es nicht mehr weh tut ist alles gut? Also eine Tablette oder eine Operation und dann geht es weiter wie bisher? 

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch – diese Herangehensweise kann eine Menge leisten, rettet Leben und kann in vielen Fällen eine Wohltat sein, zunächst. 

Aber was ist mit der wirklichen Ursache einer Erkrankung? Ist es wirklich so sinnvoll, Medikamente zu geben, um nur die Blutfettwerte oder den Bluthochdruck zu korrigieren, ohne das die Ursache dafür überhaupt diskutiert wird? Oder eine Hüfte mit einer Prothese zu ersetzen statt Bewegungsübungen, Ernährungsumstellung und aktive Lebensführung zu empfehlen und zu helfen, dies auch umzusetzen? Psychopharmaka zu geben statt zumindest zeitweise eine begleitende Lebensbewältigung anzubieten? Oder eine Bypass-Operation am Herzen auszuführen, statt oder wenigstens begleitend dem Betroffenen Rat und Hilfe anzubieten, damit er nicht bald noch einmal auf dem Operationstisch liegt?

Die Erkenntnis

Je länger ich in der Medizin tätig war, um so mehr setzte sich bei mir die Erkenntnis durch, dass es einen großen Irrtum gab und gibt: Ein Arzt kann nämlich nicht heilen. Er kann Leiden lindern, Symptome beseitigen, im Akutfall günstigenfalls das Problem beheben, aber heilen muss der Körper sich selbst. Bei allen chronischen Erkrankungen kann der Arzt dem Körper nur helfen, diese zu bekämpfen. Wenn aber nie nach der wirklichen Ursache gesucht wird, dann wird der Arzt immer erst dann in Aktion treten, wenn die Veränderungen in unserem Organismus soweit fortgeschritten sind, dass wir von Krankheit sprechen. Also etwas, was kein Mensch wirklich will.

Der ganzheitliche Ansatz


Hier liegt der Schlüssel zur Beantwortung der Frage, warum ein Herzchirurg Rat und Aufklärung in Fragen der Ernährung und Lebensweise anbietet. Ich habe mehrere Tausend herzchirurgische Eingriffe ausgeführt, das gesamte Spektrum, welches ein erwachsener Mensch an herzchirurgischen Eingriffen bekommen kann. Leider hat es lange gedauert, bis ich begriff, dass das gesundheitliche Problem des Einzelnen vom Ende her anzugehen, nur eine Aufgabe des Arztes sein kann. Wesentlich erfolgreicher kann es doch sein, Menschen davor zu bewahren, dass sie überhaupt in die Situation kommen, Medikamente dauerhaft einzunehmen, chirurgische Eingriffe zu erleiden und zu guter Letzt doch nicht geheilt sind.

Um es auf den Punkt zu bringen: Unser heutiges Gesundheitssystem hat für eine gesunde Lebensweise und die Vorbeugung vor Erkrankungen nicht viel übrig. Damit lässt sich zumindest bisher auch wenig Geld verdienen. Einmal abgesehen von all denen, die meinen, mit dem Verkauf von überflüssigen Nahrungsergänzungsmitteln oder irgendwelchen Wunderpillen einen entsprechenden Umsatz zu erzielen. 

Da ich aber davon überzeugt bin, dass die Vorbeugung vor der Entstehung von Erkrankungen die Basis einer besseren Gesundheit für uns alle ist, werde ich mich nun daran beteiligen, genau dies zu erreichen.